Zum Einschlafen zu sagen
Ich möchte jemanden einsingen,
bei jemandem sitzen und sein.
Ich möchte dich wiegen und kleinsingen
und begleiten schlafaus und schlafein.
Ich möchte der Einzige sein im Haus,
der wüßte: die Nacht war kalt.
Und möchte horchen, herein und hinaus,
in dich, in die Welt, in den Wald.
Die Uhren rufen sich schlagend an,
und man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten geht noch ein fremder Mann
und stört einen fremden Hund.
Dahinter wird Stille. Ich habe groß
die Augen auf dich gelegt;
und sie halten dich sanft und lassen dich los,
wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.
Rainer Maria Rilke
Und mal wieder beeindruckt mich der Rhythmus.
„Man sollte mehr Rilke lesen“, sprach ich zum Gatten, „bin ich kitschig? Rilke liest man doch normalerweise mit 16.“
„Hurra!“, sprach er, „meine Frau ist jung geblieben!“
Wie langweilig ist das denn bitte? Wer will sowas lesen?
(Bei Praschl zu Recht unter der Rubrik „Angstmaschinen“ abgelegt.)
Bei dir ist es traut:
Zage Uhren schlagen
wie aus weiten Tagen.
Komm mir ein Liebes sagen -
aber nur nicht laut.
Ein Tor geht irgendwo
draußen im Blütentreiben.
Der Abend horcht an den Scheiben.
Lass uns leise bleiben:
Keiner weiß uns so.
Rainer Maria Rilke
Sehr schöne Seite mit Liebesgedichten und schönen, schwulen Schwarzweißfotos.
Ich versteh zwar kein Wort, aber fährt trotzdem jemand mit nach Berlin?
via Instant Nirvana
Allgemeine Zeitung, Lokalteil, Rubrik „Telegramme“:
Heimspiel für Prinz Bernhard
Coesfeld. Wenn der Die-La-Hei-Prinz kommenden Freitag (4.2.) um 20 Uhr mit dem „Plattdüütsken Krink“ im Witten Schwan närrisch feiert, wird das für ihn ein Heimspiel sein, denn in der plattdeutschen Muttersprache ist er zu Hause.
Ende der Meldung. Die Die-La-Hei ist übrigens der Karnevalsverein „Die lachende Heimat“.