Tante Isas kleine Deutschstunde: Katheder / Katheter
Ein Katheder ist ein Lehrerpult. Mit D hinten, wie beispielsweise „desk“. Das kommt vom Lateinischen cathedra, was Lehrstuhl oder Bischofssitz bedeutete. Das Wort Kathedrale kommt ebenfalls daher, das ist nämlich eine Kirche, in der sich ein Bischofssitz befindet. Kirche und Schule war ja früher quasi das gleiche, kann man sich also gut merken.
Ein Katheter hingegen ist, ich kopier das mal eben: Röhrchen aus Metall, Glas, Kunststoff od. Gummi zur Einführung in Körperorgane (z.B. in die Harnblase), um sie zu entleeren, zu füllen, zu spülen od. zu untersuchen. (© 2000 Dudenverlag)
Merken: das mit T hinten tut, jedenfalls heutzutage, körperlich mehr weh, und das hört man schon. Katheter kann man knallhart schmerzhaft aussprechen, während ein Katheder nach hinten hin geradezu weich wird. Quasi Kuschelpädagogik. Mit D hinten wie „desk“.
Stephan Dienstag, 12. März 2013 um 02:09 Uhr [Link]
Hypotenuse.
Doris Brockmann Dienstag, 12. März 2013 um 10:27 Uhr [Link]
Sehr schön wäre auch eine kleine Lektion zum Pärchen „Gläubiger“ und „Gläubige“ – passend zum Beginn des Konklaves (dem man dann noch einen kleines „konkave“ – oder gar „Konsorten“ gegenüberstellen könnte).
Isabel Bogdan Dienstag, 12. März 2013 um 12:17 Uhr [Link]
Oh, stimmt, das ist auch eine gute Idee. Danke!
Stephan, was ist mit der Hypotenuse?
Stephan Dienstag, 12. März 2013 um 13:28 Uhr [Link]
Katheter->Kathete->Hypotenuse. (Merke: Ein assoziativ organisiertes Hirn produziert nicht die sinnvollsten Social-Media-Beiträge. Mea culpa)
Isabel Bogdan Dienstag, 12. März 2013 um 13:39 Uhr [Link]
*vordiestirnpatsch* Da war ich jetzt aber auch ein bisschen begriffsstutzig. Die Katheten liegen in meinem Hirnkastl ganz hinten unten in einem verschlossenen Karton mit der Aufschrift „Mathe, kann man vielleicht noch mal gebrauchen“. Da kam ich jetzt so schnell nicht dran.
kid37 Dienstag, 12. März 2013 um 23:09 Uhr [Link]
Das wird wieder sehr, sehr lustige Referrer geben.
Isabel Bogdan Dienstag, 12. März 2013 um 23:19 Uhr [Link]
Ach, seit den schmutzigen Limericks erschreckt mich nicht mehr viel.
Jan Mittwoch, 13. März 2013 um 13:40 Uhr [Link]
Auch sehr schön: Reverenz vs. Referenz. Im Feuilleton deutscher Qualitätszeitungen wird nämlich gern mal Referenz erwiesen (und man fragt sich, wo die ihre Lektor/innen rekrutieren.
Isabel Bogdan Mittwoch, 13. März 2013 um 14:19 Uhr [Link]
Jaaa, danke, schreibe ich auch auf meine Liste.