Film: Bödälä – Dance The Rhythm

BödäläFilmplakat_jejbietwPadám, padám, padádadadám! Ein Dokumentarfilm von Gitta Gsell über das Bödälä, einen perkussiven schweizer Volkstanz. Ein klassischer Balztanz, mit dem der Mann um die Frau wirbt, indem er rhythmisch mit den Füßen aufstampft und auch sonst allerlei Kaspereien veranstaltet. Die Dame tanzt dabei deutlich dezenter um ihn herum und besieht sich das Spektakel. Jábada, jábada, jábada.
Parallel zum Bödälä werden in wechselnden Schnitten und Zusammenhängen andere perkussive Tänze vorgestellt: Wir begegnen einem saucoolen Steptänzer, einer jungen Frau, die für die Weltmeisterschaft im Irish Dance trainiert, und einer Flamencotänzerin, die ihre eigene Kunstform entwickelt hat und auf einem speziell für sie angefertigten Boden aus unterschiedlich gestimmten Brettern tanzt. Letzteres ist dann schon eine höchst raffinierte und kunstvolle Form des perkussiven Tanzes – fast möcht ich es die intellektuelle Variante nennen. Ein sehr schöner Bogen vom bodenständigen Bödälä bis hierher. Die vorgestellten Tänzer sind allesamt Schweizer, was es teilweise etwas schwierig macht, ihnen zuzuhören. Jedenfalls muss ich mich konzentrieren und verstehe längst nicht alles. Aber freundlicherweise wird gar nicht so viel geredet, die meiste Zeit sprechen die Füße – und das genügt auch vollkommen, mehr braucht man gar nicht zu wissen. Klackediklack. Überraschenderweise ist es wirklich keine Sekunde langweilig. Ehrlich, selbst als Stepperin hätte ich gedacht, anderthalb Stunden reine Doku nur übers Füßeklappern würden irgendwann langweilig werden, aber das wird es nicht, kein bisschen. Wie unterschiedlich diese perkussiven Tänze sind, und was für unterschiedliche Typen sie tanzen! Ich mochte sie alle sehr, die Bödädlä-tanzende Friseurin vielleicht besonders, sie hat so ein ganz besonderes Lächeln. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Herausarbeitung der Tatsache, dass es sich bei all diesen Tänzen um eine Mischform aus Tanz und Musik handelt. Dass die Füße ein Instrument sind. Besonders natürlich bei der Flamencotänzerin mit dem gestimmten Boden, aber auch bei den anderen: es ist nie nur Tanz, sondern immer auch Musik, mal mehr das eine, mal mehr das andere, und genau deswegen sind diese Tänze so toll. Weil sie Musik sind. Jabba-dabba-duschschsch! Man möchte sofort anfangen, mit den Füßen zu klappern und aufzustampfen, der Film macht immer noch mehr Lust darauf, weil Leidenschaft und Begeisterung ansteckend sind, und Rhythmus sowieso. Bisschen blöde Idee vielleicht, mir sowas anzugucken, wenn ich noch mindestens zwei Monate nicht steppen kann. Hmpf. Sehr schöner, sehr ansteckender, mitreißender Film.
Und das Beste ist: Der komplette Film ist in acht Teilen bei Youtube zu sehen. Keine Ahnung, wie legal das ist. Hier ist der erste Teil, von dort aus findet Ihr ja allein weiter:

3 Kommentare

  1. birgit Samstag, 1. Februar 2014 um 11:20 Uhr [Link]

    dein link ist kaputt -> „Dieses Video ist privat.“. (hab grad keine zeit, auf you tube zu gucken, ob man den film trotzdem noch findet – wollte dir nur bescheid sagen.)

    • Isabel Bogdan Samstag, 1. Februar 2014 um 14:33 Uhr [Link]

      Öh? Bei mir funktioniert er. Notfalls müsst Ihr selbst auf YouTube suchen – würde mich nicht wundern, wenn es auch noch eine Version mit hochdeutschen Untertiteln gäbe.

    • birgit Samstag, 1. Februar 2014 um 16:04 Uhr [Link]

      da stand wohl jemand auf meiner internet-leitung. hatte es vorhin mit zwei unterschiedlichen browsern versucht – immer mit einem nur schwarzen bildschirm-ergebnis. nun aber wird es doch angezeigt.

      nein, ich will das gar nicht verstehen.

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