Service für Googlesuchende

Folgende Suchanfragen landeten in letzter Zeit bei mir, und weil das hier ein kundenorientiertes Serviceblog ist, antworte ich natürlich gern.

was ist die Mehrzahl von y
Das ist eine ziemlich gute Frage, ich habe gleich mal nachgeguckt und fürchte: Ypsilons. Wie langweilig.

welcher preis klingt besser ? 90 05 oder 99 cent ?
Oh, das ist schwer. Gannnz schwer. Ich finde, 90 05 klingt sehr seriös. Während 99 Cent sich eher billig anhört. Fragt sich, was da jetzt „besser“ ist.

nicht mehr als zahnarzthelferin arbeiten als was dann
Herrje. Manchmal möchte man so Googler auch einfach in den Arm nehmen.

ethisches handeln h&m
Ich drücke das mal ein klitzekleines bisschen vereinfacht aus: Nein.

sollte man billige kleidung kaufen
Auch da könnte man stark vereinfacht sagen: Nein. Teure Kleidung ist allerdings auch nicht unbedingt eine Lösung. (Mehr dazu hier bei mir, bei Nunu Kaller oder bei Kirsten Brodde, so für den Anfang.)

dann lieber nur gratulieren karte
Es macht mich ja rasend, die Details nicht zu wissen. Wann, „dann“? Was wäre die Alternative zu „nur gratulieren“ gewesen? Und wieso „lieber“? Lieber als was? Waaahhh!

Weißhanszahn ziehen
Das weiß Isa jetzt auch nicht so genau. Vielleicht lieber drinlassen, bis sich Weisheit einstellt?

sich nicht trauen es ihr zu sagen sätze
Habe ich schon gesagt, dass ich die Suchenden manchmal einfach gern in den Arm nehmen würde? Also, Hase, es ist so: Wenn man sich nicht traut, etwas zu sagen, dann wird es auch mit vorbereiteten Supersätzen nicht einfacher. Aber deswegen ist nicht alles verloren, es gibt ja verschiedene Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel sagen, dass man sich nicht traut. Man kann ein bisschen stottern und rot werden, das macht überhaupt nichts, und dann fasst man sich ein Herz und sagt es trotzdem.
Die andere Möglichkeit ist, es nicht zu sagen, sondern zu zeigen. Wenn wir mal annehmen, dass „es“ eine Verliebtheit oder etwas in der Richtung ist, dann kann man sich zum Beispiel physisch vorsichtig annähern und muss dann gut auf Signale achten. Zuckt sie zurück, rutscht sie weg? Dann vergiss es. Reagiert sie auf die Kinoeinladung sofort und geht gerne mit? Dann kann man sich wunderbar ein bisschen um die Armlehne kabbeln und schließlich einfach ihre Hand nehmen. Man kann zufällige Kurzberührungen zu zufälligen Langberührungen werden lassen, man kann erstmal so tun, als würde man gar nicht merken, dass die Knie aneinanderliegen, nachzulesen wunderbar in Buddenbohms Marmelade im Zonenrandgebiet, und dann kann man kleine Schritte gehen, solange sie die mitgeht und sich nicht zurückzieht. Fertig.
Man kann natürlich auch einfach gar nichts machen, aber das ist langweilig.

Jetzt wüsste ich dann gern, wie es ausgegangen ist. Das mit der Preisgestaltung, und ob die Ex-Zahnarzthelferin etwas gefunden hat, was sie machen möchte, und wie es dem Weißhanszahn geht und was jetzt mit der Gratulationskarte ist. Und ob er oder sie es ihr jetzt gesagt hat und wie sie reagiert hat.

9 Kommentare

  1. Maximilian Buddenbohm Dienstag, 25. November 2014 um 18:04 Uhr [Link]

    Oh, so eine feine Erwähnung. Vielen Dank :-)

  2. Isabel Bogdan Dienstag, 25. November 2014 um 18:08 Uhr [Link]

    Die Szene ist einfach so wunderbar, dass man gleich noch mal frisch verliebt sein will. Oder wenigstens unter dem Tisch ein Knie spüren.

  3. Zahnwart Dienstag, 25. November 2014 um 18:08 Uhr [Link]

    Als ich mich mal, ich war so um die 15 Jahre alt, nicht so recht traute, „es“ ihr zu sagen, sagte ich: „Na? Wollen wir?“ Sie antwortete: „Was?“ Ich wurde rot und sagte gar nichts mehr. Das ist also schonmal ein Tipp, wie man es nicht angehen sollte.

    Auf der Bandschublade habe ich schon seit Monaten keine vernünftigen Suchanfragen mehr, nur noch das olle „sandra hüller (oder wer auch immer) nackt“-Gegoogle. Zu „blair witch project hexe zu sehen“ kann ich nichts sagen, da habe ich weggeguckt. Bei „was isst man zur vernissage“ würde ich jetzt auch nur sagen: vielleicht ein paar Häppchen. Und zu „gelehrtentragödie noch aktuel faust“ grätsche ich dazwischen und klugscheiße, dass man zunächst „aktuell“ richtig schreiben soll, bevor man sich Gedanken über die Gelehrtentragödie macht.

  4. jubil Dienstag, 25. November 2014 um 19:47 Uhr [Link]

    Was mir wieder nur eins zeigt: Ich muss mir einen Counter suchen, der mir die Suchanfragen anzeigt.

  5. Isabel Bogdan Dienstag, 25. November 2014 um 19:50 Uhr [Link]

  6. Kiki Dienstag, 25. November 2014 um 20:50 Uhr [Link]

    Dass ich bei der Formulierung vermute es geht hier eher ums Schluss machen und wie man’s ihr am schonendsten beibiegt, das sagt auch so einiges über meinen Gemütszustand aus, oder?

  7. Gesa Mittwoch, 26. November 2014 um 08:19 Uhr [Link]

    Kiki, Du hast vollkommen recht, ich glaube das auch. Frei nach Alfred, der mit Lina Schluss machen will: „Die Verlobung, ja … darauf wollen wir schieten.“

  8. lihabiboun Mittwoch, 26. November 2014 um 12:43 Uhr [Link]

    „Weißhanszahn“ klingt mir doch sehr nach „Der weiße Neger Wumbaba“ …

  9. adelhaid Montag, 1. Dezember 2014 um 02:08 Uhr [Link]

    alfred hat mit lina schluss gemacht?????

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