Anderswo
Da bin ich dann ja doch froh, nicht mehr in Nanjing zu sein: der Smog ist dort seit einigen Tagen wirklich katastrophal. Schulen sind geschlossen, die Sichtweite beträgt teilweise unter 20 Meter. Hier Bilder und Berichte im Shanghaiist und einem Blog des Wall Street Journal.
Nochmal China: Huang Qingjun fotografiert chinesische Familien mit ihrem gesamten Besitz. Da wird einem mal wieder schön klar, in was für einem Luxus man lebt. Also, ich.
Gerade jetzt, es ist ja mal wieder Bestell- und Päckchenzeit. Anne Kunze schreibt in der ZEIT über DHL-Paketzusteller. (Wer das nicht lesen will, Kurzzusammenfassung von mir: Seid nett zu den Leuten und gebt reichlich Trinkgeld. Sie bekommen teilweise -,50 pro zugestelltem Paket. Wenn ein Paket nicht zugestellt werden kann: Pech.)
Außerdem ist natürlich auch Schokoladenzeit. Yeah, lecker!
Ich schwenke um zur Literatur: Adam Thirlwell findet: Übersetzer sollen Neues schaffen.
Katharina Teutsch portraitiert in der FAZ Iny Klocke und Elmar Wohlrath, die unter dem Pseudonym Iny Lorentz gemeinsam Romane wie „Die Wanderhure“ schreiben und millionenfach verkaufen. Faszinierend.
Zum Schluss eine ganz andere Kunst: Der Origamikünstler Sipho Mabona will aus einem 15×15 Meter großen Blatt Papier einen lebensgroßen Elefanten falten. Und wenn man die Bilder seiner sonstigen Kunstwerke so anguckt, möchte man sofort auch anfangen, Papier zu falten.
Birgit Sonntag, 8. Dezember 2013 um 16:16 Uhr [Link]
Der Bericht über die Paketzusteller ist wirklich übel, das war mir nicht so bewusst. Ich lasse allerdings meine Pakete immer an eine Postfiliale schicken, da ich selten daheim bin. Neulich wurde mir aus einem Paket etwas geklaut – da war ich schon sauer, aber der Bericht erklärt ein bisschen, dass es fast zwangsläufig dazu kommen muss…ist natürlich keine Rechtfertigung für eine Straftat. Ist es eine Lösung, nichts mehr im Internet zu bestellen? Das ist wie mit den Kleidern aus Bangladesch – werden die nicht mehr gekauft, haben die Frauen dort keine Arbeit mehr. Die Bedingungen sind das Übel. Überall.
Isabel Bogdan Sonntag, 8. Dezember 2013 um 18:37 Uhr [Link]
Ja, logisch, aber die Bedingungen fallen ja nicht vom Himmel. Sondern man unterstützt sie aktiv, wenn man Kleider aus Bangladesh kauft oder Zeug im Internet bestellt oder billiges Fleisch isst oder you-name-it. Die „Bedingungen“ sind so, weil wir immer alles so billig wie möglich haben wollen, und das neuerdings bitte auch noch nach Hause geliefert.
Kiki Sonntag, 8. Dezember 2013 um 16:59 Uhr [Link]
Ich habe immer Trinkgeld gegeben, aber langsam glaube ich, das ist die falsche Taktik. Erstens motiviert das die Arbeitgeber nicht zu besseren Löhnen, denn die Mitarbeiter kriegen ja Trinkgeld. Nach der Einstellung funktioniert der gesamte US-amerikanische Gastronomiesektor. Und zweitens habe ich — oder der Paketabsender— bereits mindestens 4,90€ dafür bezahlt, dass mir mein Paket geliefert wird, und nicht dafür, dass ich meinen Tag mit Nachverfolgung bei Nachbarn oder per Hotline verbringe und am Ende noch mal soviel Geld für Bus und Bahn oder Car2Go ausgeben darf, um ein Paket abzuholen und selbst nach Hause zu schleppen, das ich persönlich hätte entgegennehmen können, wenn sich der Paketbote die Mühe gemacht hätte, zu klingeln. Jetzt muss ich für diese bereits bezahlte Leistung ein Bestechungsgeld einplanen? Das kann es ja wohl nicht sein.