Diabolo

Und dann geraten wir zwischen Tempel- und Pagodenbesichtigungen zufällig auf diesen Platz, wo wir eine lange Zeit fasziniert zuschauen. In China werden Frauen oft schon mit 55, Männer mit 60 Jahren in Rente geschickt. Dann sind sie noch jung und fit und wollen nicht zu Hause vor dem Fernseher versauern. Viele hüten die Enkelkinder, das ist in China sehr üblich, dass Eltern bei ihren berufstätigen Kindern leben und sich um die Enkel kümmern. Oder sie suchen sich ein Hobby, zum Beispiel das Diabolo, und erreichen darin erstaunliche Kunstfertigkeit. Mit langen Drachenschwänzen dran, mit mehreren Kreiseln auf einmal, mit unfassbar großen oder langen Diabolos, in Gruppen-Choreografien, mit eingebauten Tänzchen, mit allen möglichen Spielereien. Die Bewegungen sind geschmeidig und elegant. Es sieht aus, als ob es Spaß macht. Es gibt Diabolos in allen Variationen, an Ringen, Schnüren und Stöcken, fast alle machen einen Ton, ein Surren in unterschiedlichen Höhen, je nach Größe und angebrachten Löchern, das durch den Fahrtwind erzeugt wird. Die Luft ist erfüllt von diesem Surren, wie ein riesiger Insektenschwarm mitten im Großstadtlärm. Musik läuft natürlich auch, logisch. Es scheint eine Art informelles Treffen zu sein, wo jede Gruppe mal drankommt, aber kein Wettbewerb oder sowas.
Es war leider ein furchtbar trüber und versmogter Tag, die Bilder sind entsprechend grau, aber hey: dafür gibt es Videos! Nach kaum neun Jahren Bloggen lade ich erstmals eigene Videos hoch! Wenn ich groß bin, lerne ich vielleicht, sie zu beschneiden und zusammenzufügen.

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Und am Ende, klar: Am Ende fragt Jan einen älteren Herrn, ob wir auch mal dürfen. Jan kann nämlich nicht nur Chinesisch, er ist auch ein Sachenmacher. Danke, Jan!

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3 Kommentare

  1. trippmadam Donnerstag, 5. Dezember 2013 um 07:50 Uhr [Link]

    Wow! Und wann sehen wir ein Video von Ihnen, wie Sie diese Sache machen?

  2. seanrose Donnerstag, 5. Dezember 2013 um 12:38 Uhr [Link]

    schneiden muss gar nicht sein :) ich mag diese „snippets“ bei reportagen, tausendmal besser als ein dreiminütiger mit redundanzia … hauptsache das standbild ist gut gewählt, so nach dem motto: das konkret erwartet mich jetzt …

    • Isabel Bogdan Donnerstag, 5. Dezember 2013 um 19:32 Uhr [Link]

      Siehste, ich habe keine Ahnung, wie man das Standbild wählt. Beim ersten Video ist es ja reichlich unverlockend, und da hätte ich die letzten paar Sekunden auch einfach wegschneiden können. Wenn ich könnte. Egal, ist ja auch nicht wichtig.

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