Woah!

Da gehe ich also heute Nachmittag aus meinen Hotel, ein klein wenig lustlos, weil ich Alleinreisen doof finde und nicht so richtig gut drauf bin, biege um die Ecke, und schon kommt der ganz, ganz große Wow!-Moment. Ich sehe nämlich das hier, direkt vor meiner Nase. Wie toll ist das denn bitte? Ich meine: ich bin hier in Shanghai! Das ist doch total irre. Shanghai!

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SAMSUNG CAMERA PICTURESFast ein bisschen wie Hamburg. Außer dass in Hamburg die Häuser nicht so hoch sind und nur auf einer Seite des Flusses stehen. Aber da hinten geht’s irgendwo raus aufs Meer! [Nachgeguckt: Stimmt gar nicht. Raus aufs Meer geht es in die andere Richtung. Egal, Wasser! Viel!] Vielleicht mit „Hamburg Süd“-Containern. Allerdings habe ich keine Containerschiffe gesehen, vielleicht kommen die hier nicht so weit in die Stadt rein.

SAMSUNG CAMERA PICTURESIch habe nicht mitgezählt, wieviele Hochzeitsfotoshootings ich am Bund gesehen habe. Alle Bräute trugen rote Kleider (mit Ausnahme eines einzigen Traums in weißem Tüll). Alle nahmen die gleichen Posen sein, immer war jemand dabei, der das Kleid drapierte oder die Schleppe in den Wind hielt und dem Paar genau sagte, wo jetzt welcher Arm hinsoll, und wie die Braut bitte noch den Kopf ein wenig nach hinten drehen möge. Alle zehn Meter ein anderes Paar. Unter den Kleidern trugen die Bräute teilweise Jeans, darüber Steppjacken, zumindest auf dem Hin- und Rückweg, die Schleppe über den Arm geworfen. Ich glaube, die Kleider sind zumindest teilweise gemietet, zumindest waren bei einem die Unterröcke ein wenig zerrissen.

SAMSUNG CAMERA PICTURESOkay, Scheißbild. Aber hey, das bin ich, und das ist Shanghai. Ist das crazy oder was?

SAMSUNG CAMERA PICTURESVom Bund aus biege ich in die Nanjing Lu ein, die Haupteinkaufsstraße. Hier vorne noch mit Autoverkehr und niedrigeren Wohnhäusern, weiter hinten dann Fußgängerzone, laut, voll und sehr bunt.

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SAMSUNG CAMERA PICTURESEin Mann macht mit unfassbar schnellen, geübten Bewegungen mit Stäbchen aus einer Art Riesenomelette kleine Kügelchen. Ich habe sie allerdings nicht probiert, nur eine Weile beeindruckt zugeguckt.
Und dann statt dessen mal wieder Dumplings gegessen, die waren ganz okay, aber nichts Besonderes.

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SAMSUNG CAMERA PICTURESUnd Nachtisch. Ja. Mei.

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SAMSUNG CAMERA PICTURESImprovisierte Tanzeinlage einer Familie, glaube ich. Irgendwie nett. Und trägt herrlich zum Lärm bei, denn natürlich haben sie Musik dabei. Und „leise“ gibt’s hier nicht.

SAMSUNG CAMERA PICTURESNoch lauter. Logisch. Der Mann ist Profi. Außerdem hat er Beethoven auf der Krawatte, und der war bekanntlich taub.

SAMSUNG CAMERA PICTURESZurück zum Bund.

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SAMSUNG CAMERA PICTURESUnd in mein Hotel. Jetzt werde ich mal noch ein bisschen im Reiseführer und bei Meike lesen und das alles mit dem Stadtplan in Übereinstimmung bringen und mir überlegen, was ich morgen mache.

13 Kommentare

  1. Anne Samstag, 16. November 2013 um 13:38 Uhr [Link]

    Hach.

  2. Frische Brise Samstag, 16. November 2013 um 15:13 Uhr [Link]

    Echt irre! Viele Grüße und Danke!

  3. Doris Brockmann Samstag, 16. November 2013 um 16:12 Uhr [Link]

    Seit heute weiß ich, dass „Bund“ ja gar nicht nur was mit Hosen, Staaten, Abkommen, Naturschutz und Verbindungen zu tun hat, sondern auch noch der Name der Shanghaier Uferpromenade ist. Woah!
    Andere reisen lassen und sich selbst dabei weiterbilden. Daschjanding!
    Weiterhin eine gute Zeit!

  4. Mareike Samstag, 16. November 2013 um 16:45 Uhr [Link]

    Hammer!

    Was hat es mit den roten Kleidern auf sich?

    • Isabel Bogdan Samstag, 16. November 2013 um 16:52 Uhr [Link]

      Leider keine Ahnung. Vielleicht einfach die aktuelle Hochzeitsmode?

    • Hannes Samstag, 16. November 2013 um 17:46 Uhr [Link]

      Google sagt das ist die traditionelle Farbe bei chinesischen Hochzeiten. Die Farbe des Lebens, steht für Freude und Glück und ist die höchste Yang-Farbe. Hochzeitsbilder macht das Brautpaar meist nicht am Hochzeitstag, sondern eventuell Wochen vorher, an vielen Orten. Während der Hochzeit wechselt die Braut so oft wie möglich das Hochzeitskleid um zu zeigen, dass man es sich leisten kann. Sagt Google.

  5. MonikaZH Samstag, 16. November 2013 um 19:31 Uhr [Link]

    „bei Meike lesen“ – genau, so fühl ich mich, endlich gibt es wieder ein Reisetagebuch :-).

    Viel Spass weiterhin!

  6. Kat Samstag, 16. November 2013 um 21:16 Uhr [Link]

    Spannend. Weitermachen. Dann kann ich mir nämlich einbilden Urlaub zu machen. ;)

  7. WernR Sonntag, 17. November 2013 um 00:10 Uhr [Link]

    Bist gut unterwegs!

  8. Stephan Sonntag, 17. November 2013 um 12:49 Uhr [Link]

    Da sind ja auch wieder die sinistren Hochhäuser (http://giardino.blogger.de/stories/2247537/), hallo Flaschenöffner, hallo Kranhaar!

    • Isabel Bogdan Sonntag, 17. November 2013 um 13:01 Uhr [Link]

      Ich fasse es nicht. Gerade fange ich an, meinen Blogeintrag für heute zu schreiben, und in derselben Sekunde verlinkst Du Giardino, der vor einem halben Jahr fast WÖRTLICH das gleiche geschrieben hat wie ich. Crazy.

  9. Sabine Sonntag, 17. November 2013 um 13:20 Uhr [Link]

    Unbedingt: Yu-Yuan-Garden (da gibt es in der Nähe auch eine Zickzackbrücke).
    Ich kann immer noch nicht glauben, wie leer es auf Deinen Fotos aus Souzhou war. Bei uns rannten jede Menge Reisegruppen mit verschiedenfarbigen Mützen und Fähnchen durchs Bild…
    Und: einen Cocktail trinken im JinMaoTower in Pudong – ggüber Bund – im 88.ten (oder so) Stockwerk am Abend. Tolle Aussicht.

    • Isabel Bogdan Sonntag, 17. November 2013 um 16:27 Uhr [Link]

      Ja, im Yu-Yuan war ich heute. In dem Garten in Suzhou war ich an einem sehr tristen, grauen Novemberdonnerstagnachmittag. Da war nicht so viel los.
      Am Freitag habe ich noch eine Bootstour gemacht, abends im Dunkeln; die Bilder sind eher schlecht, ich denke, die erspare ich euch. Oder ich zeige sie nächste Woche noch, wenn ich auch wieder Uni habe und nicht jeden Tag groß was zu erzählen.

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