Neues vom Pfau
Das Neuste vom Pfau ist: es gibt nichts Neues vom Pfau.
Am 21. Juli schrieb ich zum ersten Mal, dass ich 68 Seiten geschrieben hatte. Heute ist der 23. September, also fast genau zwei Monate später, und es sind immer noch 68 Seiten. Und das liegt nicht etwa daran, dass ich weitergeschrieben und dann alles wieder gelöscht hätte, sondern daran, dass ich einfach überhaupt nicht weitergemacht habe.
Denn es ist ja so: wenn ich viel zu tun habe, mache ich den ganzen Kleinkram – kleine Erledigungen, Bloggen, Leute treffen, Netzwerkeln, Korrespondenz, Bürokram, Pipapo – so nebenbei. Wenn ich aber nicht dringend arbeiten muss, dann wird der Kleinkram schnell tagesfüllend. Dass ich „nicht dringend arbeiten“ müsste, ist natürlich eine Frage der Wahrnehmung. Müssen, was ist schon müssen. Ohne Abgabetermin funktioniere ich nun mal schlecht, beziehungsweise gar nicht, also halte ich mich mit dem Kleinkram auf, den ich „erstmal erledigen muss, aber dann!“ Dabei habe ich mir ja sogar extra freigenommen, um Zeit zum Schreiben zu haben. Ich habe alle Übersetzungsanfragen abgelehnt, keine Aufträge angenommen.
Gestern habe ich endlich mal wieder meine Agentin getroffen. Sie hat die 68 Seiten gelesen und findet sie super. Puh! Allein das motiviert schon gewaltig; ich war doch etwas unsicher, ob das alles so in die richtige Richtung geht. Und jetzt haben wir also neue Abgabetermine: Wenn es auch nur halbwegs realistisch für eine Veröffentlichung im Herbst 2014 in Frage kommen soll, dann muss es bis Ende dieses Jahres fertig sein. Es ist abzusehen, dass es ein eher kürzerer Roman wird, vielleicht 180 Seiten oder so, ganz grob geschätzt. Stand da gerade das Wort „realistisch“? Ist es nicht. Zumal ich den ganzen November … das habe ich hier noch gar nicht erzählt, was ich den ganzen November mache, aber es ist unfassbar aufregend, und ich erzähle es, sobald es noch ein bisschen spruchreifer ist. Es ist aber alles angeleiert und sollte nicht mehr schiefgehen.
Wo war ich? Also, der realistischere Plan sieht nun vor, dass ich meiner Agentin vor Weihnachten 120 Seiten abgebe, und dann bis zur Leipziger Buchmesse fertig bin. Dann könnte man über eine Veröffentlichung im Frühjahr 2015 reden. Das klingt immer noch sportlich, aber irgendwie machbar. Und boah, wow: wir reden darüber, dass ich einen Roman veröffentlichen könnte! Wie aufregend ist das denn! Bis ich fertig bin, will meine Agentin mir regelmäßig peitschenschwingende Mails schicken, das finde ich sehr gut.
Gestern Abend habe ich mir dann mal ausgedruckt, was ich bisher habe, und zwar im Blocksatz und zwei Seiten auf einer, sodass es tatsächlich schon aussieht wie ein Buch. Irre Vorstellung. Und um den Druck noch etwas zu erhöhen, schreibe ich es in mein Blog, dann könnt Ihr hier auch gelegentlich die virtuellen Peitschen schwingen. Oder die Glitzerpuschel. Stelle anheim.
Anne Montag, 23. September 2013 um 11:05 Uhr [Link]
Soll ich regelmäßig „Was macht das Buch?“ fragen, oder werde ich dann geblockt? Man will ja nur helfen.
Ingrid Montag, 23. September 2013 um 11:38 Uhr [Link]
Glitzerglitzer, puschelpuschel. Kommt von einer, die sich auch gerade im Kleinkram verklünchert und dabei leider immer grummeliger wird. Und deshalb gern den erwartungsfrohen Blick auf andere richtet. Klingt toll (also echt jetzt, seufz), mach weiter so, hau rein, go, go, go!
Klaus Montag, 23. September 2013 um 11:54 Uhr [Link]
Für die Androidentelefone gibt es eine App namens ‚The Whip‘, damit erklingen bei passender Handbewegung mit dem Telefon die entsprechenden Peitschengeräusche. Falls die Mails alleine nicht ausreichen, wäre damit der passende Soundtrack zur Mail möglich..
Isabel Bogdan Montag, 23. September 2013 um 12:28 Uhr [Link]
Cool, da gucke ich gleich mal nach, ob’s das auch für Äpfel gibt. Ansonsten ist jetzt hier rechts in der Navigationsspalte ein Seitenzähler.
Maximilian Buddenbohm Montag, 23. September 2013 um 12:37 Uhr [Link]
Schnatter hier nicht rum, schreib weiter.
Wibke Montag, 23. September 2013 um 13:59 Uhr [Link]
Pöh, ich will aber nicht bis 2015 warten, bis ich das Ergebnis lesen kann. Ich warte ja schon seit diesem etwas vagen Blogeintrag von vor – hm, ewig ungefähr – wo du mal das Thema angerissen hast… Also auf, los, an den Schreibtisch! (und ich auch!)
jule Montag, 23. September 2013 um 15:13 Uhr [Link]
Ich schwinge eine Peitsche mit Glitzerpuschel vorn dran. Das muss doch wirken!
(Und ein Hinweis, denn da zuckte mein Korrektorenherz: „bis Ende dieseS Jahres“. Die Genitivform des sächlichen Demonstrativpronomens „dieses“ ist „dieses“. Oder betrachtest Du das als künstlerische Freiheit? ;-))
Leuchtturm Montag, 23. September 2013 um 16:27 Uhr [Link]
Hmpf. Wenn das dann doch noch verschoben wird, hab ich keinen Bock mehr das zu kaufen. Da wartet man ja sonst noch ewig.
;)
Frau Miest Montag, 23. September 2013 um 16:27 Uhr [Link]
Die entsprechende Apfel-App heißt Big Bang! Und hat die original Sheldon-Peitsche. Nun aber nur schnell runterladen, knallen und weiterschreiben. Bittedanke.
Liisa Montag, 23. September 2013 um 20:10 Uhr [Link]
Ich schlage vor, dass Du Dir Victor Hugo zum Vorbild nimmst! Im Herbst 1830 machte sich Victor Hugo daran seinen Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ zu schreiben. Man hatte ihm dafür die fast unmöglich einzuhaltende Deadline Februar 1831 gesetzt. Er kaufte eine große Flasche Tinte und verordnete sich selbst Hausarrest. Um sicherzustellen, dass er das Haus nicht verlassen konnte, schloß er seine Kleider weg, so dass es ihm unmöglich würde, irgendwelchen Verlockungen nachzugeben und das Haus zu verlassen. Das einzige Kleidungsstück, das ihm in dieser Zeit zur Verfügung stand, war ein langer grauer Strickschal, der ihm bis zu den Zehen reichte. Diesen Schal hatte er extra zu diesem Zweck gekauft. In den folgenden Monaten trug er nichts anderes. Das Ergebnis: Er beendete den Roman Wochen vor der Deadline und brauchte die komplette Flasche Tinte auf.
Ich weiß natürlich nicht, welche Auswirkungen die Anwesenheit Deines Mannes hat, wenn Du monatelang nur mit einem Strickschal bekleidet durch die Wohnung wandelst auf der Suche nach Inspiration und Ideen für Deinen Roman! ;o) Aber einen Versuch wäre es wert!
Isabel Bogdan Montag, 23. September 2013 um 22:04 Uhr [Link]
Das ist so eine sensationelle Story, vielen Dank! Und unsereiner meint, es würde reichen, das Internet aus dem Fenster zu werfen. Ist ja Kinderkram!