Übersetzerfreuden, oder: Pony II
„You mean, like, America?“, asks another boy, whose unfortunate bangs cut right across the middle of his forehead in a perfectly straight line.
„Wie, echt, in Amerika?“, fragt ein anderer Junge, dessen unglücklich geschnittener Pony in einer perfekt geraden Linie mitten über seine Stirn, ärks – dessen Pony ungeschickterweise schnurgerade mitten über seine Stirn – beziehungsweise quer, also so längs halt – dessen Ponylinie viel zu gerade – dessen Pony – ein Junge mit einem Pony, der wie mit dem Lineal gezogen – ein Junge, dessen Stirn von dem bescheuert gerade geschnittenen Pony in zwei Hälften geteilt – fragt ein Junge mit so einem peinlich akkuraten Pony in einer bescheuerten Länge – fragt ein Junge mit Deppenpony – ein Junge, dessen Pony in einer peinlich geraden Linie mitten über seine Stirn – ein Junge, der den schnurgeraden Pony auf Halbmast …
Ich gehe einen trinken.
Helge Donnerstag, 15. November 2012 um 19:26 Uhr [Link]
„Wie, echt, in Amerika?“, fragt ein anderer Junge, dessen Stirn von einer misslungenen Ponnyfrisur schnurgerade in zwei Hälften geteilt wird.
„Wie, echt, in Amerika?“, fragt ein anderer Junge, dessen Stirn von einer misslungenen, schnurgeraden Ponnyfrisur halb verdeckt wird.
Übrigens: Prost.
Übrigens 2: Die deutschen Anführungszeichen funktionieren bei mir wunderbar.
Frische Brise Donnerstag, 15. November 2012 um 19:31 Uhr [Link]
Ja, ja! Mehr davon! Das finde ich hochinteressant!
Unglaublich, diese Wortjonglierereien.
Viele Grüße von Einer, die ihre ganze Kindheit einen schiefgeschnittenen Pony hatte.
Feathers McGraw Donnerstag, 15. November 2012 um 19:50 Uhr [Link]
„Wie jetzt, in Amerika?“ fragt ein anderer Junge, dessen missratener Pony schnurgerade über seiner Stirn verläuft.
Hmm ist jetzt auch kein Geniestreich. Übersetzen ist halt kein Spass.
Isabel Bogdan Donnerstag, 15. November 2012 um 19:51 Uhr [Link]
Mein Favorit ist ja tatsächlich der Junge mit Deppenpony.
„Straffen“ is my middle name. (Fürchte allerdings, dass das nicht durchs Lektorat geht.)
Kiki Donnerstag, 15. November 2012 um 20:12 Uhr [Link]
„Wie, also, in Amerika?“ fragt ein weiterer Junge, dessen Ponyhälften seine Stirn in der Mitte unvorteilhaft teilen.
Isabel Bogdan Donnerstag, 15. November 2012 um 20:15 Uhr [Link]
(Nee, quer, nicht längs. Pony auf halber Höhe. Kurzer Pony, kein Mittelscheitel.) (Jetzt aber wirklich los zum trinken!)
Anne Donnerstag, 15. November 2012 um 20:26 Uhr [Link]
Aus Kindertagen kenne ich das als Pottdeckel-Pony (leider nur 1 google-Eintrag, aber Alliteration fürs Lektorat ;) ) oder Eisenherz-Frisur http://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/beauty-und-wellness/beauty/2055202-219.gallery.html?page=2 (immerhin „Topfschnitt“ in der Beschreibung :) )
NicoleBorheier Dienstag, 20. November 2012 um 11:35 Uhr [Link]
genau, Anne… bei uns zu Hause(Ruhrpott) hieß das „Pisspott- Schnitt“;)
Jenny Donnerstag, 15. November 2012 um 20:28 Uhr [Link]
Aber denkt man bei Deppenpony nicht an einen völlig schief und krumm geschnittenen(enenenenenen), weil jemand aus Langeweile und voller Überzeugung, es könnte ja nicht so schwer sein, mit seiner Bastelschere zugelangt hat? Der ist doch dann nicht schnurgerade. Das klingt ja, als hätte der Träger das so gewollt.
Isabel Bogdan Freitag, 16. November 2012 um 00:50 Uhr [Link]
Ah! Ich kenne als „Deppenpony“ genau diese geraden Ponys bis zur Stirnmitte, die jetzt gerade wieder hip waren oder sind. Den hier hat wahrscheinlich die Mutti geschnitten, wir sind in Polen in den Siebzigern, der Junge ist ein Kind.
Aber dann ist das wohl kein allgemein bekannter Ausdruck. Schade eigentlich.
nv Freitag, 16. November 2012 um 01:30 Uhr [Link]
würde zur orientierung die augenbrauen anführen: dessen unfassbar gerade geschnitterer pony eben so die augenbrauen berührte – auch wenn das nicht mehr stirnmitte ist, auf die akuratesse kommt es hier doch an
uschi3000 Freitag, 16. November 2012 um 09:37 Uhr [Link]
Einmal mitraten bitte:
„Was, wie in Amerika“, fragt ein andere Junge, dessen jämmerlicher Pony die Stirn genau in der Mitte in einer vollkommen geraden Linie durchschnitt.
Eule Freitag, 16. November 2012 um 11:58 Uhr [Link]
„Du meinst, äh, Amerika?“, fragte ein anderer Junge, der mit einer zu kurz geratenen, schnurgeraden Ponyfrisur gestraft war.
streckenweise Freitag, 16. November 2012 um 13:50 Uhr [Link]
… fragte ein anderer Junge mit exakt gerade geschnittenem, aber viel zu kurzem Pony.
Isabel Bogdan Freitag, 16. November 2012 um 14:06 Uhr [Link]
Ja, in die Richtung wird es gehen. Wie bei Eule, nur ohne den Relativsatz, im Moment bin ich bei „ein Junge mit einem zu kurz geratenen, schnurgeraden Pony“. Aber das kann sich auch noch ändern, bei den nächsten Überarbeitungsgängen. Wenn mir zum Beispiel auffällt, dass „geraten“ und „gerade“ so kurz hintereinander nicht so hübsch ist.
Eigentlich wollte ich mit dem Eintrag nur zeigen, wie man manchmal genau weiß, was gemeint ist, dann aber doch eine ganze Weile mit der deutschen Formulierung herumhampelt, bis es passt. Verblüffend viele Leute glauben nämlich, Übersetzer zu sein, bedeute, sehr gut eine Fremdsprache zu können. Wenn ich dann sage, dass man vor allem seine Muttersprache sehr gut beherrschen muss, sind viele erstmal erstaunt.
Danke Euch!
trippmadam Freitag, 16. November 2012 um 15:02 Uhr [Link]
Ich habe mal den Begriff „Heimkinderpony“ gehört. Der geht aber auch nicht durchs Lektorat, weil diskriminierend, und ist auch kein ernstgemeinter Vorschlag. Da lob ich mir meine Zylinderkopfdichtungen und Kardangelenke, die sind wenigstens (meistens) eindeutig und tun nichts Überraschendes. (Im falschen Moment kaputtgehen ist nicht überraschend, das machen die immer so).
Isabel Bogdan Freitag, 16. November 2012 um 19:15 Uhr [Link]
Uh, „Heimkinderpony“ ist wirklich brutal.
Woanders – heute über Duftkerzen, Autofahren, demente Großmütter und anderes | Herzdamengeschichten Dienstag, 20. November 2012 um 06:26 Uhr [Link]
[...] wieder mit einem Übersetzungsproblem. Und einem [...]