Helgoland, Tag 1, die zweite.
Heute war besseres Wetter, das Schiff fuhr planmäßig. In Cuxhaven stieg die Reisebegleitung zu, danach, in der Deutschen Bucht, wurde es ziemlich schaukelig, aber noch genau in dem Maß, in dem es Spaß macht, bevor es umkippt in „ach nee, doch nicht so lustig“. Bei uns jedenfalls. Es roch durchaus, als ginge das nicht allen so, und fünf Minuten bevor wir das Helgoländer Hafenbecken erreichten, wurde per Durchsage ein Arzt auf dem Schiff gesucht.
Auf der Insel stand dann auch der Krankenwagen und holte einen jungen Mann ab, der aber aufrecht und auf seinen eigenen Beinen in den Wagen ging, kann also nichts allzu Schlimmes gewesen sein. Seekrank oder bei der Schaukelei irgendwo gegen geknallt, vermutlich.
Und was soll ich sagen: die Insel macht schon wieder dieses Wetter, das sie immer macht. Blauer Himmel, dieses unfassbare, weite Blau, mit weißen Wölkchen drin, und das Meer mit all diesen unterschiedlichen Blautönen, grauere und grünere, bis hin zu ganz grau und ganz grün und dazwischen alle Schattierungen von blau. Ein Fest.
Was wir gemacht haben? Erstmal die übliche „einmal ums Oberland, Vögel gucken“-Begrüßungsrunde. Die meisten Vögel sind schon weg, ein paar Basstölpel mit verspäteten Jungvögeln sind noch da. Und die toten. Stranguliert mit Resten von Fischernetzen, die sie zum Nestbau verwenden.
Danach haben wir gearbeitet, ich habe einiges zu lesen, habe mich damit aufs Bett gelegt und bin dabei wohl versehentlich kurz weggenickt. Huch! Kann aber nicht lang gewesen sein, dann haben die Damen mich geweckt, und wir waren noch im Kino. Also, in der Nordseehalle, und haben einen Film gesehen: „Die Nordsee von oben“. Wunderschöne Bilder, grenzwertig nerviger Kommentar. Und jetzt will ich auch alle anderen Inseln abklappern. Aber erstmal bleiben wir noch ein paar Tage hier und werden irre viel schaffen. Dochdoch, wirklich!
adelhaid Mittwoch, 26. September 2012 um 00:09 Uhr [Link]
‚ziemlich schaukelig‘ wird es wohl nur denjenigen vorgekommen sein, die sich nicht, wie bei sittsamem seegang üblich, auf ihren plätzen befunden haben. für alle anderen war’s schön.