Christina Viragh …

… schreibt über ihre Arbeit an der Übersetzung von Péter Nádas‘ opus magnum „Parallelgeschichten“ (1700 Seiten):

    Ich musste mir mein Interesse für den Roman bewahren, Interesse im starken Sinn, des Dabeiseins, und das ging nur, wenn ich mich nicht von ihm besetzen ließ. Musste ihm ein möglichst intensives, von ihm unabhängiges Leben entgegenstellen, oder besser, mich von dem Intensiven, das auf mich zukam, einnehmen lassen. Und es kam seltsamerweise einiges auf mich zu. Vielleicht auch nicht seltsamerweise, vielleicht ist es so, wenn man sich über eine lange Zeit auf etwas konzentriert, dass ein Intensives das andere ruft.

Toller Artikel! Und zwar hier.

2 Kommentare

  1. Uschi aus Aachen Samstag, 10. März 2012 um 18:25 Uhr [Link]

    1700 Seiten. Atemberaubend. Wann schafft Ihr das alles?

  2. Isabel Bogdan Samstag, 10. März 2012 um 18:29 Uhr [Link]

    Ich habe keine Ahnung, sie wird das nicht in einem halben Jahr gemacht haben. Meine längste Übersetzung war ein Krimi mit knapp 600 Seiten (glaube ich), das war okay. Aber 1700 Seiten würde ich nicht mal lesen, ich lese ja kaum mal ein Buch über 500 Seiten. Geschweige denn, dass ich es übersetzen wollen würde. Aber sowas ist ja ganz unterschiedlich – Ulrich Blumenbach, der acht Jahre oder so an David Foster Wallaces „Unendlichem Spaß“ gesessen hat, behauptet überzeugend, es immer noch super zu finden.

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