Alle bekloppt

Cola gegen Diabetes. Wenn man bei KFC einen „Mega-Jug“ Zuckerwasser kauft – ich weiß nicht genau, wie groß der ist. Hier steht „half a gallon“, und in meinem Wörterbuch steht, ein gallon sei in den USA 3,79 liter. Half a gallon sind also knapp zwei Liter, kann das sein? In den USA kann das sein, dass man zum billigen Burger 2 Liter Cola trinkt, hm? – wenn man also bei KFC für 2,99 $ knapp zwei Liter Zuckerwasser kauft, spenden sie davon einen Dollar an die Diabetes-Forschung. „Help us find a cure!“
Diabetes 1 natürlich. Das ist was total anderes als die Diabetes 2, die man von dem Zeug bekommt. Deswegen ist das auch voll überhaupt gar nicht zynisch.

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Foodwatch verleiht wieder den „Goldenen Windbeutel“ für die schamloseste Werbelüge. Nominiert ist dieses Jahr unter anderem „nimm2“, im Video zur Windbeutelaktion sagt Foodwatch „das freut die Kinder“, dass da Vitamine drin sind. Storck behauptet jetzt, ihre Werbung richte sich gar nicht an Kinder. Is klar.

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Hamburg wird jetzt Fairtrade-Stadt. Das ist an sich natürlich begrüßenswert, auch wenn man das ein oder andere da sicher hinterfragen könnte. Um Fairtrade-Stadt zu sein, muss eine Stadt beispielsweise eine bestimmte Menge an Geschäften haben, die fair gehandelte Produkte anbieten. Ist in Hamburg kein Problem, denn Budni, Rossmann und Rewe haben sowas im Programm, da braucht man sich also nicht weiter drum zu kümmern. Zumindest nicht, um überhaupt erstmal dieses Siegel zu bekommen. Ob das Siegel nun tatsächlich etwas für den fairen Handel bringt oder eher gut fürs Image der Stadt ist, sei einmal dahingestellt, denn das Anliegen ist natürlich grundsätzlich ein Gutes. Fairen Handel setzt man nicht ruckzuck um, da fängt man eben an mit „gibt’s schon bei Budni“ und kann dann von da aus weitermachen.
Total bescheuert allerdings ist der Claim „Hamburg mal fair“. (Das ist ein Aktionsbündnis, das es schon länger gibt und das jetzt irgendwie in dieser Fairtrade-City-Sache aufgegangen ist oder so.) Hallo? Zur Abwechslung sind wir heute vielleicht mal fair, kaufen zwei Pfund fairen Kaffee fürs Gewissen, aber ab morgen machen wir wieder wie immer, ja? Ächz.
Was ich jetzt auf der Webseite nicht finden kann, aber gestern im Radio gehört habe: dass nämlich auch ein paar Restaurants auf den Zug aufspringen und jetzt fair gehandelte Gerichte mit Lebensmitteln aus Afrika anbieten, und zwar, Achtung, anschnallen: zwei Gerichte zum Preis von einem. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: fair gehandelt zum halben Preis.
Man kann gar nicht so oft mit dem Kopf gegen die Wand bollern, wie das doof ist.

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Und dann noch was, was nichts mit Essen zu tun hat: Burschenschafter streiten über „Ariernachweis“. Alle bekloppt.

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6 Kommentare

  1. Kat Donnerstag, 16. Juni 2011 um 09:48 Uhr [Link]

    !!!!!!!!!!!

  2. adelhaid Donnerstag, 16. Juni 2011 um 10:10 Uhr [Link]

    is mal ein stück schokolade oder ein paar weingummis und kuck aus dem fenster.
    wird besser.

  3. Oster Donnerstag, 16. Juni 2011 um 11:37 Uhr [Link]

    letzte woche hab ich zig Seiten vollgeschrieben, was ich an der deutschen Taiji und Qigong Szene alles so bekloppt finde. Von den Ausbildungen über die Krankenkassenförderung bis zu den Streitereien um den wahren Meister. Dann hab ich mich gefragt, was ich will und gut finde. Hab’s hingeschrieben – 3 Zeilen.
    Den ganzen Rest hab ich wieder gelöscht. Es hilft eh nix.

  4. OIiver Samstag, 18. Juni 2011 um 17:42 Uhr [Link]

    Der Claim „Hamburg mal fair“ soll nicht im Sinn von „Heute sind wir mal fair“ verstanden werden – obwohl das natürlich so geschieht, weil er eben grottendumm ist. Sondern im Sinn des noch hirnverbrannteren Wortspiels „Hamburg mal vier“. Also sozusagen ein vierfaches Hamburg. Warum? Äh. Weil es fair viermal besser ist als das einfache, unfaire. Siehe auch: Schiffsmetapher „Fairmaster“ etc.
    Ach, töten wir doch einfach den Praktikanten.
    Den Windbeutel 2011 hat aber jetzt doch die Kindermilchschnitte bekommen, die „kleine Sahnetorte für zwischendurch“ (Foodwatch).
    Immer ein informatives Link: http://www.abgespeist.de.

  5. Isabel Bogdan Samstag, 18. Juni 2011 um 18:48 Uhr [Link]

    Ja, und auf der Facebookseite von Foodwatch war folgendes zu lesen:
    „Frankfurt, Deutschlandsitz von Ferrero, Nachricht von der Verleihung des Goldenen Windbeutels: „Die Geschäftsführung lässt mitteilen, dass Ferrero den Windbeutel nicht annehmen will und dass Gesprächsbereitschaft auch nicht vorhanden ist.““
    Da musste ich kurz mal kichern.

  6. Wortschätzchen Sonntag, 19. Juni 2011 um 10:40 Uhr [Link]

    Da isser wieder: der Irrsinn.

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