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Shhhh und Anke Gröner und die Kaltmamsell.
Die furchtbaren Bílder dazu bei Eriador.
Als ich mit einem Bekannten zusammen nach Hiroshima trampte, nahm uns ein Wagen mit Hiroshimaer Kennzeichen mit. Der Fahrer war ein alter Herr, der den Krieg schon erlebt haben musste, und der uns unterwegs irgendwann fragte, ob wir Amerikaner seien. Das wird man in Japan immer gefragt. Manchmal werden die Leute eindeutig freundlicher, wenn man sagt, man komme aus Deutschland. Nicht so dieser Mann, er war von Anfang an sehr freundlich. Ich habe mich nicht getraut, ihn zu fragen, wo er während des Krieges war, ob er da auch schon in Hiroshima gelebt hat. Und wieso er die Größe hat, zwei Fremde mitzunehmen, die er für Amerikaner hält.
Der Stadt Hiroshima wird gelegentlich vorgeworfen, dass sie heute vom Atombombentourismus lebt und ein prima Geschäft damit macht. Und dass zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt wird, im Museum, im Friedenspark, an Denkmälern und Gedenktafeln. NA UND? Das kann und soll einem ruhig nahe gehen, so nahe wie möglich. Und es geht einem verdammt nahe. Was Anke schreibt, warum jeder ein Konzentrationslager gesehen haben sollte, gilt auch hier: ?Kein Geschichtsbuch wirkt so stark wie der eigene Gang durch ein ehemaliges Konzentrationslager.?