Sachen machen

Es ist ja so: Meine „Sachen machen“-Texte erscheinen im Frühjahr gesammelt als Buch bei Rowohlt. Das muss ich am 1. Januar abgeben, deswegen habe ich die Schlagzahl erhöht und mache gerade ziemlich viele Sachen. Und wenn sie schon mal da sind, dann veröffentlicht das CulturMag sie auch, deswegen kommt im Moment wöchentlich was, und nicht, wie sonst, alle zwei Wochen. Keine Ahnung, ob das jetzt so weitergeht, aber hier ist jedenfalls schon die nächste: Ich war bei der Fisch-Pediküre. Und hab gelacht. Bitte das Bild anklicken.

Lustiger Zufall: ungefähr genau in dem Moment, als ich da saß, kam Herr Giardino auf Kreta an so einem Laden vorbei, schüttelte sich und schrieb kurz drauf: Isa hätte das sicher sofort gemacht. Jou. Hihi.

Sachen machen

Die neue Kolumne ist da! Schon seit Mittwoch, aber ich war unterwegs, daher erst jetzt der Hinweis: Ich habe eine Wildsau getauft. Naja, nicht ganz. Ich war bei einer Schiffstaufe.

Bei der Schiffstaufe hatte ich diesen Ohrwurm, konnte mich aber nur an zwei Zeilen Text erinnern, ich bin der Präsident! Ich werde heute eine Fäääähre taufen!. Als ich dann den Text dazu schrieb, hatte ich den Ohrwurm natürlich wieder und hörte mir das Lied auf YouTube an. Mehrfach. Diesmal wurmte es mein Ohr gleich mehrere Tage lang, und der Text blieb auch gleich hängen.
Dann fuhr ich mit Adelhaid nach Helgoland. Ich stieg in Hamburg in den Katamaran, sie stieg in Cuxhaven dazu, und schon auf der Hinfahrt fiel zum ersten Mal das Wort „Fähre“. Ich murmelte Fääähre taufen. Und erzählte Adelhaid von diesem hartnäckigen Ohrwurm. Sie kannte das Lied, sie sagte, sie sei der Präsident. Kaum im Hotel angekommen, hörten wir das Lied auf YouTube. Und nochmal.
Und wurden es geschlagene sechs Tage nicht mehr los. Wenn der Hubschrauber landete, sagten wir: da ist ja auch mein Heeeli! Wenn Rentnergruppen zu sehen waren, was sie auf der Insel immer sind: ich grüße alle Herzpatienten! Wenn der Krankenwagen mit Blaulicht kam: Tatütata, der Präsident! Wenn wir am Alfred-Wegener-Institut vorbeikamen: ich freu mich, dass die Jugend wieder forscht. Sie forscht! Abends sagte eine von uns ich mach jetzt bubu, und die andere fragte bist du extrem erschöpft? und die erste murmelte ich brauch nur vier Stunden Schlaf. Und wenn es gerade keinen Anlass für irgendwas gab, fing garantiert eine von uns wieder an mit Fääähre taufen! oder sagte einfach Krööötentunnel, und die andere hat sie verflucht. Es war unerträglich, wir waren unerträglich, und wir haben sowieso sechs Tage durchgekichert, aber das sagte ich womöglich schon. Als ich nach Hause kam, habe ich gleich noch den Mann angesteckt. Grauenhaft. Klickts ruhig an, hört es drei-vier Mal, Ihr werdet schon sehen. Ihr solltet fleißiger sein! Ich weiß nicht, ob ich die Worte Fähre, Präsident, Herzpatienten, Heli, Krötentunnel, Getreide oder Jugend forscht jemals wieder hören kann, ohne sofort an Rainald Grebe zu denken. Schönen Dank auch, Herr Grebe.
Als wir auf Helgoland waren, haben es viele auf Twitter mitgelesen, ziemlich viele dürften nicht verstanden haben, warum wir tagelang kryptische Sätze wie ich bin der Schirmherr dieses Krötentunnels oder Ihr seid alles faule Säcke twitterten: dieser Text hier war der Anlass. Bittesehr, DIE STAPELLAUF. Hat mit Fähren ebensowenig zu tun wie mit Präsidenten. Dafür aber mit einem Eisbrecher.

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