Tag 19 – Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
Lolita. Lolita wollte ich schon immer mal lesen. Um klassische Bildung nachzuholen. Und weil es alle toll finden, ich kenne niemanden, der es gelesen hat und nicht liebt. Man hat es mir hundertmal ans Herz gelegt. Wie man sieht, besitze ich es ja auch schon. Aber jetzt übersetze ich gerade ein Buch über die erwachende Sexualität dreizehnjähriger Mädchen, die sich in mitte-vierzig-jährige Männer verlieben, und das ist alles sehr unangenehm, die Männer ebenso wie die Mädchen, die ganze Atmosphäre ist schmierig. Soll ja bei Lolita nicht so sein. Schaumermal. Nach dieser Übersetzung brauche ich jedenfalls erstmal was ohne Pädophile.
Gaga Nielsen Donnerstag, 28. Oktober 2010 um 18:16 Uhr [Link]
Ist pädophil nicht eher das Interesse an sexuellen Handlungen mit Kindern, also Menschen vor der Geschlechtsreife? Dreizehnjährige haben meistens bereits die Geschlechtsreife erlangt, mit schwellenden Brüsten und Monatsblutung. Und der Drang sich als Frau zu präsentieren ist auch schon ausgeprägt. Mit Make up und Hackeschuhen und Push up-BH und Röckchen und Popo-Wackeln. Oder ist das etwa eine kleine Spitze von dir ;-)
Dann weiß ich natürlich, was du meinst. Ich hab Lolita, exakt wie Du, immer mal lesen wollen, irgendwie nicht hingekriegt. Ich glaub es gab das Buch sogar in meinem Elternhaus. Vermutlich hatte ich es viel zu früh in den Händen, verstand nur Bahnhof und langweilte mich. Ab ca. dem 11. Lebensjahr hab ich mich an vielen Büchern vergriffen, die als Erwachsenenlektüre galten. Die Verfilmung ist auch nicht erinnerbar in meinem Gedächtnis geblieben. Die Faszination hat sich mir nicht erschlossen. Später hatte ich das Buch noch einmal in einer Bücherei in der Hand, quergeblättert und desinteressiert zurückgestellt. Ich interessiere mich wahrscheinlich einfach zu wenig (Null) für den zweiten und dritten Frühling von erwachsenen Männern in Verbindung mit mir kryptischem Interesse an mehr oder weniger erfahrungslosen Teenagern. Vielleicht haben manche Männer ja einen Kick bei der Vorstellung ein junges Wesen in die Liebe einzuführen und zu entjungfern. Weiß der Geier. Mir schnurzpiepegal. Gähn. Aber vielleicht sind ja ein paar schöne Sätze drin. Nur doof, wenn einen der Inhalt prinzipiell so gar nicht interessiert.
Christiane Donnerstag, 28. Oktober 2010 um 20:09 Uhr [Link]
Mein Vorschlag: Häng gleich noch Ada dran – dann hast Du Pädophilie ohne Erwachsene ;-). Einfach Kindersex. Aber das eigentlich nur am Rande. Ich fand es wortspielerisch interessant und werde mir bei Gelegenheit doch mal eine deutsche Übersetzung antun, um zu sehen, wie die Nüsse geknackt wurden. Im Gegensatz zu Dir lese ich nämlich Englischsprachiges nur dann in Übersetzung, wenn ich partout nicht an das Original kommen kann. Bei Nabokov besteht diese Gefahr ja zum Glück nicht. (Wie gut, dass er das nicht auf Russisch geschrieben hat. :-)
Maximilian Buddenbohm Freitag, 29. Oktober 2010 um 12:19 Uhr [Link]
Das Beste an Lolita ist die erste Seite. Echtjetzma.
absolute serokratie Montag, 24. Januar 2011 um 18:57 Uhr [Link]
Buch: Lolita…
Lolita Vladimir Nabokov (Autor), Helen Hessel, Maria Carlsson, Kurt Kusenberg, H. M. Ledig-Rowohlt und Gregor von Rezzori (Übersetzer) ?????????? Uff. Es ist nicht das erste Mal, dass ich Lolita lese. Erstmals riss ich mir das Buch im Alter von 15 J…