Liebes Tagebuch,
jetzt war ich zwei Tage größtenteils zu Hause. Das war auch ganz gut so – es war viel Input in der ersten Woche, viel Fremdes und Ungewohntes und viel Eingewöhnen. An diesen zwei Tagen habe ich gelesen und im Internet herumgelungert, was ich halt immer so mache, und bin ein bisschen durch meine Wohngegend gestromert, habe aber nicht viel gemacht. „Viel“ kommt jetzt wieder: heute und morgen habe ich Uni, ich will versuchen, mit den Studenten ein Kapitel aus „Tschick“ ins Chinesische zu übersetzen. Das ist ein Experiment, denn natürlich verstehe ich kein Wort von ihrer Übersetzung, aber dann müssen sie mir eben auf Deutsch erklären, was die Probleme sind, was für Lösungsideen sie haben, und warum die auch wieder zweifelhaft sind. Wir machen Kapitel 18, aus dem ich auch hier zitiert habe, ich bin sehr gespannt, wie das läuft.
Am Donnerstag fahre ich dann wahrscheinlich nach Suzhou, wo es wunderschön sein muss. Dort soll ich auch einen kleinen Vortrag an der Uni halten, dafür bringen sie mich dort unter, was wirklich super ist. Und dann fahre ich am Samstag wohl weiter nach Shanghai, das ist dann nämlich nur noch 20 Minuten mit der Bahn entfernt, und gucke mir übers Wochenende Shanghai an. Wo ich dann endgültig allein sein werde, da betüddelt mich niemand mehr.
Es bleibt also alles spannend. Ich habe gehört, Leute hielten mich für cool – „was Du alles machst“ und „Du traust Dich was“ und so. Hier, ich verrate Euch ein Geheimnis: so cool bin ich gar nicht. Ich finde das schon alles ganz schön aufregend und auch ein bisschen beängstigend. (Bitte keine Ratschläge und Aufmunterungssprüche jetzt, so schlimm isses dann auch nicht.)
Jetzt aber ab an die Uni!
Christian Dienstag, 12. November 2013 um 07:00 Uhr [Link]
Ich bleibe bei „cool“.
Anne Dienstag, 12. November 2013 um 07:45 Uhr [Link]
Was Christian sagt.
Gesa Dienstag, 12. November 2013 um 09:16 Uhr [Link]
Cool heißt doch nicht, dass man nicht aufgeregt sein darf. Das wäre nicht cool, sondern trantütig.
wortschnittchen Dienstag, 12. November 2013 um 12:32 Uhr [Link]
Was Christian sagt. In Souzhou gibt es nahe der Uni einen schönen Park, wo ältere Herrschaften Walzer tanzen und man gemütlich sitzen kann.
Uli Dienstag, 12. November 2013 um 13:14 Uhr [Link]
In Suzhou unbedingt den Tiger Hill besuchen. Und eine Bootsfahrt durch die Kanäle machen. Und es gibt wunderschöne Gärten, die man besichtigen kann. Viel Spass!
Annette Dienstag, 12. November 2013 um 14:30 Uhr [Link]
Es gibt ein chinesisches Sprichwort, das besagt „Was das Paradies im Himmel, sind Hangzhou und Suzhou auf Erden.“ Hast Du besimmt schon gehört… Im Vergleich zu Nanjing ist Suzhou wirklich eine nette Stadt. Schöne Parks. Überhaupt sind Parks, wo die „normalen“ Chniesen am Wochenende oder zu Feiertagen hingehen, sehr nett. Da wird getanzt, gegessen, gespielt, mit Wasser Schriftzeichen auf die Straße gemalt. Viel Spaß und grüß mir Shanghai. *fernweh*
Kiki Dienstag, 12. November 2013 um 19:45 Uhr [Link]
Ich finde Dich ja ohnehin schon sehr cool, dieses Chinadings ist nur die Kirsche auf der Torte. #justsayin
Rebekka. Donnerstag, 21. November 2013 um 17:10 Uhr [Link]
Ich bin auch ganz bei „cool“! :D Sachen machen rockt, und du machst. Deswegen.
[Das "deswegen" ist natürlich nur ein Zitat von allen uber-uncoolen "Deswegen."-Sagern dieser Welt, ne?]