Anderswo
- Helge Malchow erklärt in der FAZ, warum die Buchpreisbindung ein Segen ist, und warum sie auch für E-Books und auch im grenzüberschreitenden Handel bestehen bleiben muss. Mir ist ja überhaupt nicht klar, wie man auf die Idee kommen kann, dass sie für E-Books nicht gelten sollte. Es denkt doch wohl niemand, die Preisbindung hätte etwas mit dem Papier zu tun? Ich verstehe auch nicht, wieso auf E-Books 19% Mehrwertsteuer sind. Es ist doch nur das Trägermedium ein anderes.
- In den USA zum Beispiel bestimmt im Prinzip Amazon den Preis von Büchern schreibt die ZEIT, und die Buchhandlungen gehen pleite. Das ist ein sehr alarmierender Artikel, mein Unmut gegenüber Amazon wächst. Meine Frage von oben wird dort folgendermaßen beantwortet: „E-Books seien keine kulturellen Waren, sondern eine Dienstleistung und müssten demgemäß besteuert werden.“ Man möcht mit dem Kopf auf den Tisch knallen. Außerdem: hallo, Bürokraten? Macht Ihr eigentlich was, da in Brüssel, oder redet ihr nur?
- Die FAZ berichtet ebenfalls.
- Anderes Thema: „It’s time we authors were paid, not in promises of better sales and high profiles, but in money. Yes, actual cash. Is that too much to ask?“ fragt Guy Walters im Literary Review.
- Der „Shades-of-grey“-Effekt: Vermehrte Feuerwehreinsätze nach Sexspielen. Die Süddeutsche mit einem bemerkenswerten Schlusssatz.
- Jippie! KiWi stellt wieder einen kostenlosen E-Book-Download mit Leseproben aus dem Herbstprogramm zur Verfügung. 600 Seiten, mit exklusiven Vorab-Leseproben, Hintergründen zu den Büchern, mit Weblinks zu Autorenseiten, mit Terminen und Videos – und mit der Möglichkeit, die vorgestellten Bücher zu gewinnen. Sensationell.
- Nachdem der Indiebookday im Frühjahr ja ganz wunderbar gelaufen ist, gibt es jetzt ein ganzes Blog, das sich nur mit Büchern aus unabhängigen Verlagen befasst: We read Indie. Sehr schöne Sache.
- Und noch was Nichtliterarisches: Eine Sammlung von Bildern aus Google-Streetview. So sieht die Welt aus. Unglaubliche Bilder dabei, teilweise verstörend, ein paar wenige auch lustig, ganz oft möchte man die Geschichte dahinter wissen. Sehr, sehr beeindruckend.
- Und hier ist Herbert bei Rowohlt:
Klaus Mittwoch, 31. Juli 2013 um 14:37 Uhr [Link]
Prima Idee mit einem Leseproben ebook. Aber warum wird das wieder personalisiert und nicht frei kopierbar weitergegeben?
kid37 Mittwoch, 31. Juli 2013 um 14:39 Uhr [Link]
Na, die SZ purzelt da aber wild durcheinander, was zwanghaft „zum Thema“ passen muß. Die meisten erwähnten Unfälle deuten eher nicht auf SM. Menschen sind schon immer in Mixer und Häcksler geraten, die Sex-Unfälle mit Staubsaugern führten schon vor über zehn Jahren zu einer entsprechenden Doktorarbeit (und Popularität durch die amüsante Lesereise mit Charlotte Roche). Jedenfalls in Deutschland, hier gibt es ja auch gute Staubsauger, wie man seit Loriot ganz allgemein weiß. Usw. usf. Ach, das macht alles so müde.
Isabel Bogdan Mittwoch, 31. Juli 2013 um 16:40 Uhr [Link]
Ach, nach allem, was man so hört, ist „Fifty shades of grey“ auch nicht wirklich SM.
Und die Doktorarbeit über Penisverletzungen durch Staubsauger ist schon von 1978, die ist nur erst vor 10 Jahren bekannt geworden, wegen dieser Lesereise.
Stephan Mittwoch, 31. Juli 2013 um 23:21 Uhr [Link]
Ist das eigentlich kein Dehnungs-h in Rowohlt? Warum sagen immer alle Rohwollt? Alle außer Harrymäuschen, versteht sich.
Helge Wilker Donnerstag, 1. August 2013 um 10:06 Uhr [Link]
Ein Ziel der Buchpreisbindung ist es doch, auch kleinere Buchhandlungen kommerziell erfolgreich betreiben zu können – mit Vollsortiment und Besorgung am nächsten Tag vom Grossisten. Dafür braucht man eine gewisse Masse – und zwar an Papier, in Form des Lagerbestands. Lagerbestand kostet Geld, und die Preisbindung soll dabei helfen, diese Kosten decken zu können. Die Preisbindung hat also auf jeden Fall etwas mit dem Papier zu tun, denn der Vertriebsweg für Ebooks braucht technisch keine Buchhandlungen.
Das sollte man von der Frage trennen, ob Buchhandlungen an sich eine gute Idee sind. Wenn man das meint, sollten Buchhandlungen sich schleunigst überlegen, wie sie in einer Welt mit 90 % Ebook-Anteil eine Leistung an den Leser bringen, für die der auch bezahlt – und nach dem Überlegen auch ausprobieren.
Isabel Bogdan Donnerstag, 1. August 2013 um 10:16 Uhr [Link]
Ich dachte, das Ziel der Buchpreisbindung sei es, auch schwerer verkäufliche Bücher, die nur in kleinen Auflagen gedruckt werden, zu denselben Preisen anbieten zu können wie die Bestseller. Also eine Sicherung der Vielfalt und des Autoreneinkommens (das ohnehin schäbig genug ist).
Wenn die Preise für Bücher nach Verkäuflichkeit gestaltet werden, dann bekommt man die Bestseller irgendwann hinterhergeschmissen, und die anspruchsvollere oder schwierigere oder Fachliteratur ist kaum bezahlbar.
(Was nichts daran ändert, dass die Buchhandlungen sich etwas einfallen lassen müssen.)