Suchergebnisse für: laufen

Liebes Café May,

es ist ja total schön, bei Euch gleich neben dem Hammer Park draußen zu sitzen, eine riesengroße Apfelschorle zu trinken und die Jogger vorbeilaufen zu sehen. Denn wer auch immer in Hamm oder Borgfelde läuft, tut das im Hammer Park, jedenfalls ist da immer ganz schön was los, und ein ziemlicher Teil dieser Läufer läuft direkt bei Euch vorbei, quasi mittenmang durch den Biergarten.
Einer dieser Jogger bin ich. Wenn ich bei Euch vorbeikomme, sehen die Apfelschorlen immer ganz schön verlockend aus. Es muss ja nicht mal eine Apfelschorle sein, ein Glas Leitungswasser täte es auch. Man schwitzt nämlich beim Joggen beträchtlich, da wäre so eine Wasserstation auf halbem Weg paradiesisch! Und warum eigentlich nicht? Das wäre doch vielleicht eine schöne Werbe-Idee: kostenlose Ausgabe von Leitungswasser an Jogger. Trinkwasserspender und Pappbecher vorne an die Straße stellen, da braucht man nicht mal groß Personal dazuzustellen, und wer vorbeijoggt, darf sich bedienen. Alle anderen natürlich nicht, wo kämen wir denn da hin. Die Kosten wären überschaubar, so ein Trinkwasserspender dürfte sich ja finanzieren lassen, handgemaltes Schild dran „Kostenlos für Jogger“, und Eure Beliebtheit im Viertel würde ins Unermessliche steigen.
Hm?
Diese Idee stellt Euch kostenlos zur Verfügung:
Eure Isa

Wochenende

Naja, was man als Freiberufler so Wochenende nennt. Wochenende ist, wenn der Mann den ganzen Tag zu Hause ist, das ist schön. Ansonsten hat es viel mit Arbeiten zu tun, jedenfalls wenn man so arbeitet wie ich und es so kurz vor Abgabetermin ist wie jetzt. Im Moment übersetze ich einen lustigen Frauenroman mit einer Kollegin zusammen, bzw. sie hat schon das meiste übersetzt, ich überarbeite es. Der erste Schreck war, dass ich ausnahmsweise mal nicht vorher Buchstaben gezählt und hochgerechnet und umgerechnet habe, was ich sonst meist tue, und dass sich nun herausstellt, dass das Ding 600 Normseiten hat. Hatte ich total unterschätzt. Huch!
Als zweites stellt sich raus, dass das Leseexemplar, aus dem wir übersetzen, nochmal überarbeitet wurde, das endgültige Buch sieht also ein kleines bisschen anders aus, ich muss also alles, was meine Kollegin gemacht hat, Satz für Satz mit dem Original vergleichen. Yeah, baby, yeah, großer Spaß. Zum Glück ist die Kollegin super, deswegen dachte ich auch, ich müsste eben nicht Satz für Satz. Tja.
Weil aber, wer viel arbeitet, auch mal Pause machen muss, waren wir am Samstag den ganzen Tag mit Freunden unterwegs, die ein kleines Boot haben. (Ihr erinnert euch?). Von irgendwo in der Bille, durch eine Schleuse, in den Hamburger Hafen, mit der winzigen „Tante“ zwischen den großen Pötten, die große Wellen machen, herrlich. Am Mühlenberger Loch fahre ich, wir wollen nach Buxtehude, die Einfahrt in die Este ist ziemlich tricky, weil da alles versandet ist, bei Ebbe natürlich erst recht, man muss gut zwischen den Tonnen durchpeilen, aber es ist Strömung und Wind und immer, wenn ich gerade weiter nach links lenken will, schreien mich drei Leute an, „links, links, liiiiinks! Backbooord!“
In der Este fährt wieder Frank, es wird immer schwieriger, immer weniger Wasser, wir fahren langsam, noch langsamer, behalten den Tiefenmesser im Auge, die „Tante“ ist nicht tief (sie ist ja auch nicht groß), aber trotzdem, irgendwann tut es einen Schlag und wir haben irgendwo kurz aufgesetzt. Motor und Schraube scheinen aber unbeschädigt, Gott sei Dank.

Wir schaffen es nicht bis Buxtehude, die Tante (oder wir) waren zu langsam, wir müssen umkehren, denn auf dem Rückweg müssen wir ja auch wieder durch die Schleuse, und die wird nur bis sieben Uhr bedient.
Den ganzen Tag ballert die Sonne vom Himmel, ich bin froh, dass wir an Sonnenhüte, langärmlige Blusen und Sonnencreme gedacht haben, sonst hätte ich sicher einen Sonnenstich bekommen. Was für ein herrlicher Tag, den ganzen Tag auf dem Wasser, von 10 bis 19 Uhr – ich will auch ein Boot, denke ich, aber es macht ja auch Arbeit und dann muss man sich immer kümmern, so ein Boot ist ja wie ein Haustier. Aber Sonne und Wasser funktionieren natürlich immer, Glück und Entspanntheit auf Knopfdruck.
Am Ende baden wir noch in der Bille, ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag. Das Wasser ist erstaunlich warm. Herrlich, alles. Danke, Frank und Anja! Und danke, Tante.

Als wir nach Hause kommen, ist ein Päckchen angekommen, und drin ist: ein Spätzlehobel! Schuld ist mal wieder Anke, seit deren Blogeintrag ich das auch ausprobieren wollte. Jetzt also endlich bestellt und gleich probiert, und – der Wahnsinn! Meine Spätzle sehen aus wie richtige Spätzle! Nicht, dass ich irgendwas von Spätzle verstünde, aber: herrlich, Kinder! Nach dem Tag auf dem Wasser also ordentlich Käsespätzle, passt jetzt nicht so richtig zusammen, Elbe und Spätzle, aber habe ich schon gesagt, was für ein wunderbarer Tag das war?

Heute dann weitergearbeitet, zwischendurch eine Runde gelaufen. Völlige Schnapsidee, das über Mittag zu machen. Ein neues Feature ist „Runtastic“, eine iPhone-App, die einem sagt, wie weit man gelaufen ist, wie lange man gebraucht hat, was das Durchschnittstempo war, und wieviele Kalorien man verbraucht hat. Ich musste zwischendurch immer wieder gehen, es war so heiß, und ich habe auch manchmal das Gefühl, doch eine Winzigkeit sowas wie Heuschnupfen zu haben, jedenfalls kriege ich beim Laufen im Frühjahr manchmal nicht ganz so gut Luft wie sonst. Was natürlich alles nur Ausreden sind, in Wahrheit bin ich einfach wieder ziemlich unfit, also jetzt mal Tacheles: 6 km in 40 Minuten. Wie gesagt, immer wieder zwischendurch gegangen. Und außerdem schafft die App den Weg durch irgendwelche unregistrierten Grünstreifen und Parks nicht richtig, aber egal, insgesamt dürfte die Entfernung ungefähr hinkommen. Ich muss unbedingt wieder öfter laufen, erstens sowieso, zweitens wei-el: wir haben die 10 Leute zusammen und laufen beim Hafencitylauf mit! Yeah!
Und Ihr faulen Säcke steht dann bitte am 25. Juni an der Strecke, wir sind eine der letzten Gruppen und starten um 17.49 Uhr. Wisster Bescheid. Wir wollen Fähnchen, Plakate, Tröten und Jubel.

Flattr this

Romreport, Teil 3

Mittwoch
Schönes Wetter! Und dazu die Hoffnung, dass ein Teil der Ostertouristen schon abgereist und ein Teil der Seligsprechungstouristen noch nicht angekommen ist. Also wieder zum Kolosseum / Forum Romanum / Palatin, mit kleinem Umweg über die Basilika di San Giovanni in Laterano, die eigentliche Bischofskirche Roms und ehemalige Papstkirche.

Auf dem Weg von dort zum Kolosseum will ich Batterien für die Kamera kaufen. „Acht Euro“, sagt der Kioskbesitzer, und mir entfährt ein „uff“. Da blitzt er mich böse an und sagt „si no le vole, arrivederci“ (oder so ähnlich, ich kann kein Italienisch), nimmt mir die Batterien wieder ab und macht eine entsprechende Handbewegung. Hui! Ein paar Türen weiter kaufe ich Batterien für 2,50 €.
Am Kolosseum ist immer noch irre viel los, aber am Forum Romanum / Palatin geht’s. Wir stehen ein bisschen an, und dann verbringen wir den Großteil des Tages auf dem sonnigen Hügel mit den alten Steinen. Vielleicht hätten wir doch einen Audioguide nehmen sollen, um ein bisschen mehr zu verstehen, was für alte Steine das überhaupt sind. Stattdessen lassen wir uns treiben, wie meistens, und nehmen wahrscheinlich viel zu wenig wahr. Aber wir sind schließlich im Urlaub. Vom Palatin aus hat man wieder herrliche Blicke über Rom. Im Sonnenschein sieht es gleich nochmal so schön aus, und immer thront über allem der Petersdom. Erwähnte ich schon, dass er riesig ist?

Nachmittags fängt es wieder an zu regnen, da flüchten wir schnell ins Hotel, weil wir sowieso kaum noch laufen können (bzw. ich), und machen ein Nachmittagsschläfchen. War schlau, währenddessen schüttet es nämlich so richtig. Das Kolosseum schenken wir uns, wir wären ohnehin nicht mehr aufnahmefähig.

Geschäftsidee: Fußbad- und -massagestationen an touristisch relevanten Punkten. Zehn Minuten Fußbad 5,- €, zwanzig Minuten Fußmassage (nur in Kombination mit vorherigem Bad) 15,- €. Braucht nichts besonders Aufwändiges oder Schickes zu sein, eine einfache Waschschüssel und einfaches Duschgel oder Seife, meinetwegen sogar Papierhandtücher zum Abtrocknen. Es braucht auch kein Einzelzimmer zu sein, kann ja sogar unter freiem Himmel stattfinden, Hauptsache, es ist fließend warmes Wasser vorhanden. Vielleicht ein bequemer Liegestuhl, das wäre schön. Einfache Creme oder Öl für die Massage. Nebenan ein Stand mit frischen Socken. Ich wär sofort dabei, ich hätte mir das wahrscheinlich täglich gegönnt. Es müsste doch auch lukrativer sein als diese schäbigen Regenschirme, Sonnenbrillen, Fake-Designertaschen und Glibberspielzeuge, die da von Pakistanis und Schwarzen in großen Mengen verkauft werden.

Donnerstag
Schon wieder schönes Wetter, strahlend blauer Himmel. Eigentlich wollten wir ja noch ins Maxxi, das am Dienstag geschlossen hatte, aber es ist zu schön, um ins Museum zu gehen. So gehen wir stattdessen in den Park der Villa Borghese, gucken zur Abwechslung mal von oben auf die Stadt (wunderschön!), flanieren und schlendern ein bisschen, genießen die Sonne und essen Eis (Gelati, gelati! Hätte irgendjemand außer uns tatsächlich „Gelati, gelati!“ gerufen, dann wären wir wahrscheinlich vor Lachen gestorben).

Und dann gehen wir schon früh nach Hause, packen unsere Sachen und hübschen uns ein bisschen auf, denn der Abend wird mit zwei weiteren kulinarischen Highlights verbracht:
Einem wine tasting bei vinoroma. Das fällt eindeutig unter „Sachen machen“ und wird dann an entsprechender Stelle erzählt.
Danach gehen wir (schon etwas Wein im Kopp) noch mit Hande und ihrem Mann essen, in einer kleinen Trattoria im Monti-Viertel (L’Asino d’Oro, Via del Boschetto 73), wo wir lauter tolle Dinge essen, die wir noch nie gegessen haben. Und natürlich welche, die wir schon gegessen haben. Nudeln mit Entenleber, Darm vom Milchlamm, ein anderes grünes Fadengemüse als das von neulich, ein weiteres grünes, diesmal rucolaartiges rohes Gemüse mit Anchovisoße, Wildschwein in Kakaosoße, was mit winzigen Oktopussen, ich schreibe mal wieder nicht mit und fotografiere nicht (und habe folglich schon wieder die Hälfte vergessen), denn dazu ist das alles viel zu wunderbar, und wir müssen dauernd oh und ah und boah machen, weil das alles unfassbar lecker ist, und uns unterhalten und plappernplappernplappern und kichern und den nächsten Gang aussuchen, denn wir bestellen alles zusammen und teilen. Oh, und trinken Wein. Zu kalt, wenn man den Kellner fragt. Und am Ende essen wir keinen Nachtisch mehr, und nicht mal ein Abschiedseis bei unserer Lieblingsgelateria Old Bridge um die Ecke, so kaputt und satt und müde und glücklich sind wir, und außerdem müssen wir am nächsten Morgen früh raus. Arrivederci, Roma – we’ll be back. Denn wir waren nicht im Kolosseum und nicht im Maxxi und nicht im Pantheon und nicht alles mögliche, und wir haben bei Hande nicht die Wein-und-Käse-am-Mittag-Verkostung besucht, auch keinen Sparkling Saturday und vor allem nicht die My Rome Food Tour. Das werden wir alles nachholen müssen.

Flattr this

Romreport, Teil 2

Ostermontag
Nachdem der Sonntag ganz privat war, soll es am Montag mit der Touristerei losgehen. Wir fahren zum Kolosseum und Forum Romanum, und als wir dort aus der U-Bahn kommen, regnet es erstens in Strömen, zweitens hatten die gefühlt acht Milliarden Menschen, die am Tag vorher auf dem Petersplatz waren, genau dieselbe Idee. Wir stehen kurz unschlüssig vor dem Kolosseum herum, erwehren uns der pakistanischen Regenschirmverkäufer, die beim ersten Tropfen wie die Pilze aus dem Boden schießen und durchaus finden, zwei Menschen bräuchten zwei Schirme, und zwar dingend, dann beschließen wir, dass wir keinen Bock haben, im Regen mit diesen Menschenmassen zusammen durch alte Steine zu stolpern.

Wir fahren zurück in die Stadt, es hört langsam auf zu regnen, und wir verbringen den Tag im Wesentlichen mit Herumlaufen. Auf der Piazza del Popolo müssen wir die Flucht vor einer großen Gruppe Free-Hugs-Verteiler ergreifen, das Pantheon macht gerade zu, als wir dort ankommen, irgendwo sehen wir uns eine Kirche an, irgendwo liegen alte Steine herum. Wir essen jeder ein Panino und trinken dazu einen Tee, das kostet zusammen 20,- €. Danach wissen wir, dass man sich nicht hinsetzen darf und nehmen fürderhin alles nur noch to take out, weil, also echt.

Wir beschließen, eine Flussfahrt auf dem Tiber zu machen, denn so ein Schiff hat wahrscheinlich ein Dach und darin regnet es nicht. Wir essen ein Eis. Das Boot sieht doof aus, und überhaupt verläuft der Tiber meist zwischen hohen Mauern, wir machen doch keine Flussfahrt. Sondern gehen noch einmal durch Trastevere, diesmal bei Tag, ich will mir das Portemonnaie doch noch kaufen, dass ich am Samstag Abend gesehen hatte, aber wir finden den Laden nicht mehr oder er hat zu. Weiter durchs jüdische Ghetto, wo leider die meisten Cafés und Bäckereien geschlossen sind. Am Teatro di Marcello spielt ein alter Herr Akkordeon, das ist sehr schön. Wir sehen Straßen und Plätze und Brunnen und laufen uns die Füße platt. Und essen Eis. Schokolade. Das Schokoladeneis ist überall toll. Die Fotos leider nicht, bei so grauem Wetter.

Dienstag
Petersdom. Die Schlange geht einmal fast um den Petersplatz herum, es geht aber relativ schnell voran. Man muss durch eine Sicherheitsschleuse, durch so ein Piepsding wie am Flughafen. Dann wird man gegen den Uhrzeigersinn einmal durch den ganzen Petersdom geleitet, in dem gerade ein Gottesdienst stattfindet; ein Jugendgottesdienst offenbar, lauter junge Leute mit den gleichen bunten Halstüchern. Pfadfinder oder so. Sie singen das Taizé-Halleluja in der langsamsten Version aller Zeiten, und der Kardinal (oder was auch immer er ist) predigt über Mutter Teresa. Und drumherum laufen die Touristenströme, zum Teil wenig rücksichtsvoll. Die Soundanlage ist aber auch hier so gut, dass man überall alles gut versteht. Der Petersdom ist überwältigend. Unfassbar riesig. Und … protzig.

Und dann wollen wir oben auf die Kuppel, um runterzugucken, ich gucke immer gern von oben runter. Wenn es irgendwo einen Kirchturm zu besteigen gibt, einen Aussichtsturm, sonstwas Hohes: bin ich immer dafür. Die Schlange sieht kurz aus, geht aber drinnen noch ewig weiter, wir stehen mindestens eine Stunde an. Irgendwann kommt man dann an die Kasse und erfährt erst dort, dass man, selbst wenn man mit dem Aufzug fährt, immer noch mehr als 300 Stufen hochsteigen muss, und dass Alte, Herzkranke und Gehbehinderte das bitte berücksichtigen mögen. Super, hätte man ihnen auch eher sagen können. Was man unten gar nicht erfährt: dass der Aufstieg auch nicht besonders geeignet ist für Klaustrophobiker oder sehr dicke Leute. Diese schmalen, schrägen Gänge um die Kuppel herum sind schon etwas speziell. Bzw. halt sehr eng. Erst kommt man innen in die Kuppel und kann noch einmal in den Dom runtergucken, wo die Messe zu Ende ist und schon alle Stühle weggeräumt sind, dann geht es noch weiter hoch und raus.

Die Aussicht! Aber mei, sind das viele Leute da oben. Ziemliches Gedränge. Aber! Die Aussicht! Es ist nicht mehr ganz so grau wie vorher, es regnet nicht, man hat einen herrlichen Blick auf Urbs et Orbis (dafür möchte ich bitte Klugscheißerpunkte haben) und überhaupt: Runtergucken ist super.
Die Vatikanischen Museen sparen wir uns, zu lange Schlange. Erstmal ein Eis.

Am Nachmittag wollen wir ins Maxxi, das Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, ein bisschen was Modernes angucken zwischen all den alten Steinen. Und wat is? Geschlossen. Ausnahmsweise. Weil normalerweise montags geschlossen ist, diesmal aber wegen Ostermontag ausnahmsweise geöffnet war, da machen sie heute mal dienstags zu. Hmpf. Essen wir halt ein Eis.
Rom ist toll, man kann in jeder Straße staunen. Alles so alt! Und alles so dezent heruntergekommen, eine Straße schöner als die andere. Nur die Metrostationen, die sind wahrscheinlich die hässlichsten der Welt.

Abends kaufen wir uns Salami und Käse und Oliven und Brot und Wein und wollen uns damit an die Fontana di Trevi setzen und Abendbrot picknicken. Aber auch hier ist so unfassbar viel los, kein Sitzplatz zu kriegen, sodass wir schließlich einfach nach Hause fahren und im Bett picknicken.
Dazu gucken wir zum hundertsten Mal das hier und lachen uns kaputt.



Flattr this

Frühling

Das ganze Wochenende ein Grinsen im Gesicht, ich möchte immer draußen sein, setze mich auf den Balkon, mit dem Laptop, kneife die Augen zusammen, weil man bei so hellem Sonnenschein sonst nichts sieht auf dem Bildschirm, baue lustige Bauten mit Sitzkissen um den Rechner, die Schatten werfen sollen, aber immer umfallen, es geht nicht wirklich gut, aber drinnen sitzen geht natürlich gar nicht. Ich lackiere mir die Fußnägel und die Fingernägel gleich mit, ich gehe Balkonblumen kaufen und schleppe einen Sack Erde nach Hause, wühle in Erde und pflanze Blumen in die Balkonkästen, Ranunkeln, Margariten, Kräuter. Die Reihenfolge Nägel machen – Blumen pflanzen könnte nochmal überdacht werden. Da aber Nagellack und ich sowieso nicht zusammenpassen, kann er auch gleich wieder ab, sah eh scheiße aus.
Zwischendurch immer wieder ein bisschen arbeiten.
Die Laufhose passt noch, aber nur, weil sie dehnbar ist. Im Hammer Park ist wieder ein ganzer Teppich leuchtender Blausterne unter den Magnolien, die gerade dicke, weiße Knospen haben, aber noch nicht aufgeblüht sind. Es ist zum Umfallen schön. Und hier, Leute: die Minigolfanlage ist offen! Wisster Bescheid. Der Wanderpokal ist bei uns. Die Bahnen wurden anscheinend neu gemacht, das konnte ich aber nicht so genau sehen, denn ich war schnell wie der Wind. *hust*
Am Ende des Wochenendes festgestellt: irre viel geschafft. Viele Seiten verarbeitet, die nächste „Sachen machen“ geschrieben, Balkon bepflanzt, gelaufen, Brot gebacken, nebenbei total erholt.
Montag: Luft raus. Nichts geschafft, rumgelaufen wie Falschgeld, hallo? Wasn los? Morgen muss ich wieder was auf die Reihe kriegen, das Buch muss jetzt endlich weg, das nächste liegt ja schon hier, und dann will auch noch ein Seminar vorbereitet werden. Außerdem: ungebremste Wegwerf- und Entrümpellust. Frühjahrputz. Wie lange muss man Hochzeitsgeschenke behalten, die man nie benutzt hat? Reichen fünfzehn Jahre? Möchte jemand so Tonschälchen, sechs große mit Untertassen und zwei kleine ohne?

Lektüre: „Glückliche Ehe“ von Rafael Yglesias. Wahnsinnig traurig. Und schön auch. Geweint. Noch 300 Seiten.

Twitter