Danke für diesen Beitrag, Isa!

Was das Übersetzen angeht, könnte man noch hinzufügen, dass es FilmübersetzerInnen ähnlich geht, obwohl in der Filmbranche ganz andere Summen im Spiel sind. FilmübersetzerInnen müssen darüber hinaus meist sämtliche Rechte abtreten, und teilweise sehr zeitaufwändige Zusatzarbeiten sind oft mit der Seitenpauschale ganz selbstverständlich abgegolten. Da gibt es nur in den seltensten Fällen Verhandlungsspielraum. Das Stundenhonorar für Freie liegt daher oft noch weit unter dem von Festangestellten.

Und was die Prozente betrifft, die AutorInnen von Verlagen bekommen, sollte man der Fairness halber nicht vergessen, wie viele Prozente Verlage dem Buchhandel abgeben müssen. Wenn ein Verlag „nur“ max. 35% an den Buchhandel abgibt, weigern sich so manche HändlerInnen, das Buch überhaupt in ihren Laden zu legen. Andere fordern und bekommen ganz selbstverständlich 50 oder mehr Prozent – gerade von Kleinverlagen. Für das Herumliegen eines Buches auf wenigen Zentimetern Ladenfläche bekommt der Handel also das Fünf- bis Zehnfache dessen, was diejenigen bekommen, die das Werk überhaupt erst geschaffen haben.

Da krankt das System m. E. zuerst. Irgendwas stimmt doch nicht, wenn AutorInnen und ÜbersetzerInnen fast unentgeltlich arbeiten, aber alle anderen Beteiligten mit dem, was sie schaffen, einen Teil ihres Lebensunterhalts verdienen.
Zumal die Vorschüsse der Verlage wohl immer weiter runtergehen – im Sachbuchbereich sind es oft maximal und mit viel Glück 1.000 Euro, wie KollegInnen mir erzählen. Oftmals bekommen sie gar keinen mehr, sondern nur noch Tantiemen, die dann aber auch nicht unbedingt höher liegen als bei denen, die Vorschüsse bekommen.

Wie gut für (fast) alle Beteiligten, dass es immer noch so viele Idealisten gibt, die allein das erhebende Gefühl, ein Buch veröffentlicht zu haben, antreibt. ;-)